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Umdenkprozess beseitigte die Flugangst
(von Felix Rüegg) Béatrice Baumgart referierte vor der Schweizerischen Volksgesundheit in Aarau.
Unter dem Titel "Sich rundum wohl fühlen" erläuterte die Autorin und Verlegerin Beatrice Baumgart, Avenches, an einem Anlass der Sektion Aarau der Volksgesundheit Schweiz im Hotel Aarauerhof in Aarau, wie sie nach einem mit Glück überstandenen Flugzeugabsturz und weiteren Schicksalsschlägen wieder zu einer positiven Lebenseinstellung und zu einem erfüllten Leben gefunden hat. Zu Beginn des Referates ging 
"Neue Mittelland Zeitung" vom Januar 2001
Neue Mittelland Zeitung - 1.2001
Beatrice Baumgart vor einer aufmerksamen Zuhörerschaft auf jenes Schlüsselerlebnis ein, das sich vor 36 Jahren ereignet hatte, und ihren ganzen weiteren Lebensweg bestimmen sollte. Damals bestieg sie als junges Mädchen zum ersten Mal ein Flugzeug, um von Basel an den Bodensee zu fliegen.

Bei einer Zwischenlandung in Sisselen setzte das Flugzeug derart unsanft auf, dass das Bugrad dieser Maschine abgebogen wurde. Mit ausgefahrener Landeklappe zog der Pilot die Maschine reflexartig wieder hoch, worauf das Flugzeug in einen allein stehenden Baum prallte und danach auf den Boden stürzte. Beatrice Baumgart überlebte diesen Unfall mit einem mittelgrossen Motorflugzeug mit einigen Prellungen und Schürfungen. Auch die anderen Insassen kamen mit dem Leben davon.

Unbestimmte Angst
Beatrice Baumgart erinnert sich gut daran, dass sie vor diesem Flug eine für sie heute unerklärliche Geste machte und eine Silbernadel an ihrem Gurt befestigte. Einer Vorahnung aus dem Unbewussten ordnet sie ausserdem zu, dass sie damals zu sich im Selbstgespräch sagte: "Hoffentlich stürzen wir nur nicht ab". Auch wenn sie den Absturz körperlich gut überstanden hatte, eine unbestimmte Angst, die all ihre Lebenskraft zunehmend in Beschlag nahm, blieb, und bedrückte sie mehr und mehr. Der unverarbeitete Schock dieses Unglücks rief in den folgenden Jahren bei der Referentin auch in vielen anderen Lebensgebieten Ängste hervor, die sie nicht wirksam bekämpfen konnte. Diese latent vorhandene Angst wirkte sich zudem auf die Gesundheit von Beatrice Baumgart negativ aus.

Die ausgebildete Kauffrau entschloss sich, nach dem Flugzeugabsturz für einige Zeit nach Australien zu fahren. Dabei nahm sie die umständlichere Schiffsreise in Kauf, um nicht erneut mit der noch lange nicht bewältigten Flugangst konfrontiert zu werden. Beatrice Baumgart fand im fernen Australien neue Freunde und liess sich von der fröhlichen Lebensart der dortigen Bewohner anstecken. Als sie jedoch nach sechs Jahren wieder in die Schweiz zurückkehrte, nahm die unbestimmte Angst wieder Besitz von ihr, und erst ein langer und schwieriger Umdenkprozess befreite sie in den folgenden Jahren von diesen bedrückenden Zuständen.

Um aus ihren gesundheitlichen und seelischen Tiefpunkten herauszufinden, bemühte sich Beatrice Baumgart, den Ratschlag ihrer Eltern, sie solle versuchen, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben, in die Tat umzusetzen. Sie erkannte weiter, dass man seine Einstellung zum Leben grundlegend verändern muss, um eine wirkliche Verbesserung der eigenen Situation zu erreichen. Beatrice Baumgart, die mittlerweile geheiratet hatte und Mutter zweier Kinder wurde, entschied sich weiter dazu, nicht mehr monoton zu leben und für sich selber mehr Zeit zu nehmen. Sie wusste, dass nur sie allein sich selber helfen und ihrem Leben wieder einen Sinn geben konnte. Das Studium von Literatur, in welcher der Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen im Zentrum steht und der Besuch von Kursen und Vorlesungen etc., führte die Referentin zusammen mit ihrer eigenen Erfahrungswelt zu einer eigenständigen Sichtweise der Dinge, die sie nun in Kursen oder Seminaren an interessierte Personen, Firmen, Organisationen und Vereinen weitergibt.

Ein einschneidendes Erlebnis, dem sich Beatrice Baumgart zu stellen hatte, war auch der Berufswechsel ihrer Tochter, die vor fast zwei Jahren den Wunsch äusserte, Flight Attendant zu werden, nachdem sie vorher 13 Jahre als zahnmedizinische Assistentin gearbeitet hatte. Beatrice Baumgart, deren Flugunfall nun schon weit zurücklag und recht gut verarbeitet war, stand ihrer Tochter bei ihrem Berufswunsch nicht im Wege und begleitete sie seither auch schon mehrmals auf ihren Auslandflügen.

Positives Lebensgefühl
Zu ihrem neuen, positiven Lebensgefühl habe auch beigetragen, dass sie nach einigen Unterbrüchen wieder voll in das Berufsleben eingestiegen sei und sich schon nach wenigen Jahren als Direktionssekretärin eine grosse Anerkennung verschaffen konnte.

Nach der Herausgabe ihres ersten Buches "G-Kost 2000", indem sie gute, günstige und gesunde Speisen sowie heute in Vergessenheit geratene Lebensweisheiten propagiert, verstärkt sie ihre Vortragstätigkeit vor interessierten Kreisen weiter.

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